Landwirtschaft

Ein anerkannter Demeter-Betrieb

Kühe am Himmelschlüsselhof

Die Landwirtschaft des Himmelschlüsselhofes ist ein anerkannter Demeter-Betrieb und dient als Werkstätte für die behinderten Menschen. Aufgrund des Gedankengutes der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise eignet sich der Betrieb ausgezeichnet, behinderten Menschen den Umgang mit Tieren, Pflanzen und der Natur näher zubringen.

Der Demeter-Hof ist ein schlüssiges, nach außen abgegrenztes System. Das Futter für die Tiere stammt aus eigener Erzeugung, der Wirtschaftsdünger von dem eigenen Viehbestand. Ebenso sollte das Saatgut aus eigener Produktion stammen, für Acker- und Gartenbau. Der Demeter-Bauer lebt im Jahreskreislauf der Natur.

Durch den geisteswissenschaftlichen Hintergrund, das Leben im Rhythmus der Natur und im Hofkreislauf erweist sich die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise als ideal für die Arbeit von und mit geistig behinderten Menschen. Die Arbeitsgänge sind schlüssig und der Sinneszusammenhang anschaulich: von der Aussaat des Getreides bis zur Ernte und der Verarbeitung zu Brot, von der Produktion von Heu und Stroh für die Tiere über das Melken hin zur Milchverarbeitung zu Käse und Butter.

Heumieten

Pädagogisch wertvoll wird die Arbeit in der Landwirtschaft durch eine natürliche Regelmäßigkeit, vor allem in der Tierhaltung, da bestimmte Arbeiten in einer gewissen Zeitfolge immer wieder anfallen. Unsere Betreuten bekommen eine Einsicht über die Notwendigkeit dieser Tätigkeiten bildhaft vermittelt, erleben sie selbst und sehr viele Arbeitsabläufe sind dadurch auch von den schwächsten Mitgliedern der Gemeinschaft nachvollziehbar. Durch die körperliche Arbeit wird das Bewegungsbedürfnis vieler Betreuten gestillt und so Aggressionen vermieden, eine Selbständigkeit in der Arbeit ergibt sich bis zu einem gewissen Grad durch die Tätigkeiten von selbst.

Kreislauf der Natur 
Am Himmelschlüsselhof finden wir die Kreisläufe in der Natur und mit der Natur immer wieder. So säen wir gemeinsam das Getreide, um damit wertvolle Lebensmittel wie unser eigenes Brot oder gute Kuchen herzustellen. Im Frühling werden die Samen, die im Vorjahr von den Pflanzen abgenommen wurden, ausgesät und kleine Pflänzchen vorgezogen, die dann im Garten gesetzt werden. Die Wiesen werden gesäubert und mit hofeigenem Mist gedüngt, damit wieder gutes Gras für Weideflächen und die Heuernte wachsen kann. Im Sommer wird gemeinsam das Heu geerntet, damit die Kühe im Winter etwas zu fressen haben. Dafür bekommen wir Milch, die wir zu Butter, Topfen und Käse verarbeiten können. Auch die Pferde bekommen gutes Heu und leisten ihren Beitrag in der Therapie oder beim sportlichen Voltigieren. Das Gemüse vom Garten, welches vom Samen bis zur fertigen Frucht von unseren Bewohnern mitbetreut wird, dient uns als gutes Essen. Im Herbst ernten wir Obst, Kartoffel und Lagergemüse, dieses wird verarbeitet oder eingelagert, damit wir auch immer Winter immer schmackhafte Speisen am Tisch haben. Im Winter gehen wir mit unseren Betreuten in den Wald, um Brennholz zu schlägern und so Heizmaterial für wohlig warme Räume zu bekommen.

Unsere Stallmeister Sandra, Peter und Stefan

Hege und Pflege...
Mehrmals im Jahr werden die Kompostmieten und Mistmieten mit den Präparaten „geimpft“, dabei hilft Wolfi mit Eifer mit. Er weiß genau um die Reihenfolge der Präparate Bescheid und ist sofort zur Stelle, wenn wir wieder „impfen“ gehen.

Stefan rührt am liebsten die Spritzpräparate. Dafür hat er einen eigenen, sehr großen Holzlöffel mit Löchern. Wenn man ihm dabei zusieht, könnte man fast meinen, es ist für ihn eine Art Meditation.

Am Himmelschlüsselhof haben wir einen großen Bestand an alten, seltenen Obstbäumen, wie Nagowitz Birnen, Asperl (Mispel), Dirndl (Kornelkirsche), Maroni, Mirabellen und den verschiedensten Apfelsorten. Diese werden gemeinsam mit unseren Betreuten gehegt und gepflegt, wenn Bäume kaputt werden, setzen wir wieder alte Sorten nach.