Filzen

Das Filzen als die wahrscheinlich älteste Technik der Textilverarbeitung war bei vielen Völkern rund um die Erde bekannt, geriet aber zunehmend in Vergessenheit. Seit den 70er Jahren wird das Handfilzen aber wieder vermehrt betrieben und es wird auch zu therapeutischen Zwecken eingesetzt.

Eine kleine Anleitung zum Ball filzen

Filzbälle

von Georg Haffner

Mit Wolle filzt man. Man kann auf Wolle etwas drauffilzen oder einen Ball filzen. Um einen Ball zu filzen muss man zuerst ein bisschen Wolle zu einer Kugel formen und dann soviel Wolle drüberwickeln bis der Ball die richtige Größe hat und dann tauchen wir ihn in heißes  Wasser und geben flüssige Schmierseife (1zu8) darauf. Durch Rollen und kneten verfilzen sich die Fasern. Wenn der Ball fest genug ist, wird er so lange geschwemmt bis keine Seife mehr herauskommt. Dann legen wir den Ball auf die Heizung zum trocknen

Ein Kunstwerk entsteht

Filzbild

von Gertraud Herz

Sandras Schwester bestellte ein Filzbild bei uns. Es sollte ein Hochzeitsgeschenk für Freunde werden. Als Motiv wünschte sie sich ein Landschaftsbild mit Mohn- und Lavendelblüten und dem Brautpaar, das Hand in Hand über die Blumenwiese geht. Ein Foto vom zukünftigen Brautpaar diente uns als Vorlage. 

Wir gingen gleich mit Eifer und Freude ans Werk. Sandra und ich legten das pflanzengefärbte Vlies in Schichten auf, das Bild muss um 1/3 größer gelegt werden, als es im fertigen Zustand sein soll. Durch den Filzvorgang schrumpft es ein. Nun benetzten wir alles mit heißem Wasser und flüssiger Schmierseife. Peter, Wolfi, Johann und Sandra fingen zu filzen an. Auch unser damaliger Praktikant Wilfried hals tatkräftig und mit viel Freude bei unserem Gemeinschaftsprojekt mit.

Während des Filzens wird dann über die Erlebnisse des Tages geplaudert oder Johann singt uns ein Lied. Wenn der Filzvorgang dann abgeschlossen ist, wird das Bild geschwemmt und zum Trocknen aufgehängt. Anschließend fertige ich die Motive noch mit der Filznadel aus.

Es ist immer wieder schön mit unseren zu Betreuenden in der Runde zu arbeiten. Diese Freude, mit der alles mitwirken, überträgt sich auch auf die Betrachter des Bildes.